Heute veranstalteten wir bei der IHK Würzburg-Schweinfurt zum zweiten Mal zusammen mit der Handwerkskammer Unterfranken einen Infoabend für Studienzweifler. Ein schwieriges Thema, das viel mit dem Gefühl des Versagens und Scham zu tun hat. Daher rennen einem bei so einer Veranstaltung die Teilnehmer nicht gerade die Bude ein. Und dennoch – oder gerade deswegen – sind solche Veranstaltungen wichtig.
Es gab verschiedene Ansatzpunkte: Wichtig war uns vor allem, den Studienzweiflern Mut zu machen. Deshalb steige ich in meinem Vortrag auch immer gern mit meinem eigenen Studienabbruch in Physik ein. Ich denke, es ist wichtig zeigen, dass ein Studienabbruch nicht das Ende der Welt ist. Wichtig ist es, eine Entscheidung zu treffen. Wenn möglich, sollte es eine gute und fundierte Entscheidung sein.
Studienzweifler: nicht immer Studienabbrecher
Und die muss auch nicht unbedingt immer Studienabbruch sein. Genauso sinnvoll kann es sein, doch noch einmal die Zähne zusammen zu beißen und weiterzumachen oder in ein anderes Studium zu wechseln. Es gibt hier einfach keine pauschale Entscheidung. Man muss immer genau darauf schauen, aus welchen Gründen jemand in die Situation geraten ist, an seinem aktuellen Weg zu zweifeln.
Erst wenn man das eingrenzen kann, sollte man sich ernsthaft mit möglichen Alternativen auseinander setzen. Und auch über solche möglichen Alternativen haben wir heute wieder berichtet. Eine Ausbildung in Handwerk oder Industrie/Handel. Verkürzt oder nicht verkürzt. Eine Weiterbildung. Es gibt viele Möglichkeiten. Aber am besten sollte man sich Hilfe holen. Und da kann solch eine Infoveranstaltung ein guter erster Schritt sein. Daher werden wir diese Veranstaltungen auch sicher in Kooperation mit der Handwerkskammer fortsetzen. Und es war auch mich wieder spannend zu sehen, wieviel Wissen Kollegen haben, welche unterschiedlichen Perspektiven und Herangehensweisen es in diesem Umfeld gibt.
Ursachen-Analyse
Wer nicht die Anonymität einer solchen Veranstaltung sucht, ist auch gut beraten, sich direkt an IHK oder HWK zu wenden. Hier sind Menschen, die ein ehrliches Bedürfnis haben, weiterzuhelfen. Eine andere gute Möglichkeit, sich dem Thema zu nähern, sind Bücher. Eines, das mir besonders gut gefällt, ist „Don’t Panic“ aus dem UVK-Verlag. Es deckt sehr viele verschiedene Bereiche ab, hilft bei der Analyse von Ursachen und zeigt ganz konkrete Möglichkeiten auf.
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